Forêt Noire 2022
Warum kommt dieser Cider so französisch daher? Weil es sich um eine einzigartige Kombination aus schwarzwälder Streuobst und französischen Cidre-Äpfeln handelt.
Wie es dazu kam ist eine längere Geschichte (s.u.); aber das Ergebnis ist eine wunderbare Verschmelzung von Cider und Cidre: die eleganten Bitternoten und leichte Süße des Cidre, und die frische Säure und kräftigen Aromen der spontan vergorenen Streuobstäpfel. Hier kann man wirklich sagen: Das Ganze ist mehr als die Summe der Teile.
Label Art: Theo Müller, Moosloch im Winter, Öl auf Leinwand, 1980
Da ist euch ein aromatisch eindrucksvolles Experiment gelungen, zu dem wir euch beglückwünschen, und wir können von unserer Seite aus nur sagen – Weiter So!
Anna Flohr – Walther und Sohn
Frankreich in Franken
Es begann alles damit, daß wir Andrea Vogel von Franken-Sider und ihre einmalige Pflanzung französischer Sorten kennenlernten – eine absolute Seltenheit in Deutschland. 2022 hatten wir dann Gelegenheit, 600 Kg Cidreäpfel mit ihr zu ernten: traditionsreiche Sorten wie Bedan, Marie Menard, Kermerrien, Frequin Rouge und noch weitere. Dafür haben wir gerne unsere eigene Regel gebrochen, daß wir nur Obst aus unserer Region verarbeiten.
Diese Äpfel haben wir zunächst mit einer Weinhefe trocken ausgebaut.
Frankreich im Schwarzwald
Unabhängig davon hatten wir mit unseren regionalen Streuobstäpfeln ein anderes Experiment im Gange: die Verarbeitung nach französischem Vorbild. Dabei wird die spontane Gärung mit natürlichen Hefen durch mehrfaches Abstechen bei niedrigen Temperaturen vorzeitig gestoppt. So bleibt etwas Restzucker erhalten; und im Gegensatz zu Pasteurisierung oder Sterilfilterung werden Geschmacks- und Inhaltsstoffe nicht beeinträchtigt.
Synthese
Bei der Komposition der 2022 Weine stellten wir dann fest, daß sich diese beiden Ansätze ideal ergänzen. Die Vorzüge beider bleiben erhalten; gleichzeitig balancieren sie sich gegenseitig ganz wunderbar aus.
So schnell wird sich dieses kleine Wunder nicht wiederholen. 2023 fiel die Ernte bei Franken-Sider fast ganz aus. Auch waren die herbstlichen Temperaturen zu hoch, um die Gärung erfolgreich steuern zu können. Irgendwann kommen aber hoffentlich wieder alle erforderlichen Umstände zusammen. Bis dahin genießen wir Forêt Noire 2022.
| Produkt | Apfelperlwein, sanft perlend |
| Verfahren | Flaschengärung pétillant naturel |
| Alkoholgehalt | 6,8 % |
| Restzucker | 16 g/l |
| Gesamtsäure | 3,9 g/l |
| Gebinde | 0,75L Sektflasche |
| Tasting Notes | Gebrannter Zucker, Bratapfel, Trockenpflaumen, Hauch von Marzipan und Bittermandel, Aromen von Bienenwachs und vegetabile Noten wie Waldmeister und Tannennadeln; erinnert an einen torfigen Malt Whiskey |
| Trinkempfehlung | 10C |
| Produktion | 800 Flaschen |
