Neues Jahr, neue Sorten

Neues Jahr, neue Sorten

Im Winter geht es im Cider House eher gemütlich zu, und wir schmieden Pläne für das kommende Jahr. Dazu gehört auch, daß wir die Sortenauswahl an Äpfeln und Birnen auf unserer Streuobstwiese kritisch begutachten und ggf. korrigieren. Wovon brauchen wir mehr, wovon weniger? Welche Bäeume haben sich gut entwickelt? Welche Geschmackskomponenten würden unseren Cider gut ergänzen?

Im Schwarzwald gibt es jede Menge schöne, saftige Mostäpfel mit hohem Säuregehalt. Sorten wie der Brettacher oder Maunzenapfel findet man hier überall auf den Streuobstwiesen. Sorten mit geringer Säure sind dagegen eher selten. Und Äpfel mit dem vom französischen Cidre bekannten bitter-süßen Geschmack findet man überhaupt nicht.

Englische und französische Mostäpfel gedeihen aber durchaus auch im Schwarzwald – sogar bei uns auf 800m Höhe. Davon haben wir uns in einer kleinen Versuchsanlage mit Niederstämmen überzeugt. Heute haben wir nun von dieser Versuchsanlage Edelreiser geschnitten, die wir im kommenden Frühjahr auf die großen Bäume in der Streuobstwiese pfropfen werden. In ca. 3 Jahren werden wir dann hoffentlich die ersten Früchte ernten und in unserem Cider verarbeiten können.

Folgende Sorten haben wir dieses Jahr zur Veredelung ausgewählt:

  • Jeanne Renard
  • Kermerrien
  • Kingston Black
  • Michelin
  • Morgan Sweet
  • Noel des Champs
  • Somerset Redstreak
  • Tremletts Bitter
  • Yarlington Mill

Man braucht viel Geduld, bis aus einem kleinen Reiser ein stattlicher Baum geworden ist. Aber wenn wir nicht nachpflanzen, wird es irgendwann keine Streuobstwiesen mehr geben. Und der Cider vom selbstgepflanzten Apfelbaum schmeckt doppelt gut!